Blaskapelle zieht alle Register
Aus Amberger Zeitung vom Donnerstag, 09.Januar 2020, (ads)
Mit einem bunten musikalischen Strauß überrascht die Ehenbachtaler Blaskapelle die Besucher bei ihrem Konzert und lässt den Facettenreichtum der Blasmusik aufleuchten. Jeder Musikgeschmack wird bestens bedient.
Schnaittenbach. (ads) Nachdem die Musiker um Dirigent Johannes Pilarski in den voll besetzten Saal des Vitusheims eingezogen waren, stimmten sie die Zuhörer mit dem „Concerto d’amore“, einer vertonten Liebeserklärung von Jacob de Haan, auf den Abend ein. In seinem Grußwort bestätigte Bürgermeister Josef Reindl der Ehenbachtaler Blaskapelle eine grandiose Entwicklung und dankte den Musikern, „dass sie dem Namen der Stadt mit ihrer musikalischen Leistung alle Ehre machen“.
Charmant und informativ führte Martin Nagler als Moderator durch das Programm des Abends, bei dem die Musiker alle Register ihres Könnens zogen. Nagler kündigte neben symphonischen Stücken auch Polka, Marsch, Walzer, Musik aus Film und Musical, Pophits und Klassiker der deutschen Operngeschichte an. Neben 479 Walzern habe Johann Strauss auch zahlreiche Mazurken, Märsche oder Operetten komponiert. Als er die Polka „Leichtes Blut“ ankündigte, meinte Nagler: „Der Name ist Programm, denn um diese Schnellpolka im von Strauss gewünschten Tempo aufzuführen, dürfen die Musiker nicht schwerfällig werden – Leichtigkeit ist gefragt, um zu zeigen, wie schön die Welt sein kann.“
Eintauchen in Karibik
Nach ihrem schwelgenden Ausflug in die Vergangenheit tauchten die Musiker mit ihren Gästen ab in die Untiefen der Karibik mit dem Werk „Great Blue Hole“ des jungen österreichischen Komponisten Thomas Asanger, der darin laut Nagler die verschiedenen Aspekte dieses Naturphänomens und seine Faszination vertont hat. Das Orchester erntete für seine Interpretation dieses Werks begeisterten Applaus.
Bezirksgeschäftsführer Werner Stein vom Nordbayerischen Musikbund (NBMB) wies auf die jüngsten Auszeichnungen für eine ganze Reihe junger Orchestermitglieder hin, die offiziell zu einem späteren Zeitpunkt übergeben werden.
Weiter im Programm ging es mit dem Konzertwalzer „Für Magdalena“ des junge Komponisten Daniel Barth aus Berngau/Neumarkt, der laut Nagler in dem Walzer auf raffinierte Weise aus einem klassischen Thema ein wunderschön-lyrisches Trio geschaffen habe. Mit dem Marsch „Kaiserin Sissi“ von Timo Dellwek, der mit einem fulminanten Grandioso schließt, wurden die Konzertgäste in die Pause und zu einem Imbiss entlassen.
Anschließend kamen die Nachwuchsmusiker des Orchesters ganz groß raus, denn sie sorgten für ein Kontrastprogramm. Zuerst glänzten sie mit dem Party-Ohrwurm „Party Rock Anthem“. Mit den beiden Melodien „Barcarole“ und „Can Can“ aus dem Werk „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach zeigten die jungen Musiker, dass sie in ihrer Ausbildung viele Facetten der Blasmusik erobern. Mit dem Stück „Winnetou & Old Shatterhand“ löste die Blaskapelle das Nachwuchsorchester ab und entführte die Gäste auf eine Reise nach Amerika.
Oscar-prämierte Musik folgte mit einem Arrangement aus dem Zeichentrickfilm „König der Löwen“. Der spannende Streifzug durch die Musikgenres führte am Ende des Konzerts die Ehenbachtaler Blaskapelle zur Popmusik. Hier brachten die Musiker ein mitreißendes Medley mit Hits von Nena zu Gehör.
Tosender Applaus
Zum Abschluss des Konzerts kündigte Martin Nagler das Stück „One life“ an. Seiner Meinung nach verdeutliche es sehr schön die unterschiedlichen Stimmungen, die jeder Mensch durchlebe, und zeige, wie vielfältig diese Stimmungen durch die Musik Ausdruck finden könnten. Nach seinen Aussagen sei diese Ballade von Thiemo Kraas ein hervorragender Abschluss für das Herbstkonzert. Nach dem Konzert gab es für die Musiker um Johannes Pilarski tosenden Applaus.